Flop 10: Fehler im B2B Social-Media-Marketing
Fehler im B2B Online-Marketing

Flop 10: Fehler im B2B Social-Media-Marketing

Seit einiger Zeit hört man von allen Seiten, dass Social-Media DER Trend schlechthin sei – auch im B2B-Umfeld. Dem Trugschluss, dass man egal wie im social Web vertreten sein muss, da Social-Media-Marketing kostenlos und nahezu kein Aufwand darstellt, verfallen viele Unternehmen.

Denn wie man oftmals hört, sei es der größte Fehler den man im Social-Media-Marketing begehen könne, dass man nicht daran teilnimmt. Dass das jedoch nicht der Fall ist, beweisen folgende schwerwiegende Fehler, die vielen Unternehmen im social Web unterlaufen.

#1: Unternehmen gestalten ihre Kampagnen nicht dialogorientiert oder lassen Dialog erst gar nicht zu

#2: Social-Media Kampagnen werden ohne Content-Strategie betrieben, die allerdings essentiell ist

#3: Der Umgang mit Worst-Case Szenarien(z.B. Negatives Feedback) ist vielen Unternehmen schlichtweg fremd, da keine Strategie für diesen Fall vorhanden ist

#4: Willkürliche Social-Media Kanal Nutzung ohne Differenzierung der Ziele und Relevanz

#5: Ignoranz von Rechtschreibung und Grammatik, obwohl diese in den kurzen Botschaften des Social-Webs wesentlich negativer auffallen

#6: Fehlende oder nicht zur Unternehmensstrategie passende Social-Media-Strategien für den Social-Media Auftritt, was zu fatalen Auswirkungen führen kann

#7: Ungeduld hinsichtlich der eintretenden Erfolge von Social-Media-Marketing, dessen Auswirkungen Zeit benötigen

#8: Vortäuschung des Dialoges zwischen Unternehmen und User, bspw. in Bewertungsplattformen

#9: Wahrnehmung von Social-Media-Marketing als nicht vollwertiges Marketinginstrument und Beschäftigung eines Praktikanten für Social-Media Tätigkeiten

#10: Veröffentlichung von Werbebotschaften auf Social-Media Plattformen, anstatt einen Dialog mit interessierten Usern zu führen

Fazit: Wichtig für den Erfolg einer Social-Media Kampagne sind verschiedene Faktoren. Unbestreitbar ist jedoch, dass jede Social-Media-Kampagne eines auf jeden Fall benötigt und das ist relevanter Content. Die Wandlung eines Unternehmens vom Produzenten zum Herausgeber beschreibt auch das brandaktuelle Trendpapier zum B2B Online-Marketing – „(Re-)Evolution in der Urzeit: Trends zwingen B2B-Unternehmen zum Rollenwechsel.“.

Neben dem Content ist es aber auch wichtig, dass Unternehmen nicht den Dialog mit den Nutzern scheuen, selbst in Konfliktsituationen, denn das ist genau das was Social-Media-Marketing ausmacht: Die Veränderung der Kommunikation zwischen Unternehmen und Firmenkunden.

Social-Media-Marketing muss als vollwertiges Kommunikationsmittel im Marketing-Mix verstanden werden, das in die Unternehmensstrategie integriert wird. Lediglich unter diesen Aspekten gelingt es erfolgreich Social-Media-Marketing zu betreiben.

Veröffentlicht von Angela Staiber
Online-Marketing Managerin
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19 Kommentare
  • Vielen Dank für die Infos. Das Erste über das man sich im klaren werden sollte ist, dass Social Media Plattformen zur Kommunikation mit Kunden sich perfekt eignen. Klasse Artikel in dem sehr viel Richtig gestellt wird. Man merkt hier sind Profis am Werk.

  • Das wichtigste in meinen Augen ist im Bereich Social Media dem User einen echten Mehrwert zu bieten. Viele Unternehmen nutzen die neuen Kanäle lediglich um die selbe Werbung zu posten, die auch für Print & Homepage genutzt wird.

  • Wirklich gut.

    Jeder dieser zehn Punkte steht für sich allein genommen für „Mehrwert“.

    Wichtig erscheint mir Authenzität, um Vertrauen aufzubauen. Nur dadurch kann Nachhaltigkeit im gemeinsamen Dialog entstehen.

  • Und da beißt sich die Katze in den Schwanz… Wenn du der Beste bist, das beste Produkt hast, bleibt der Kunde eh. Und wenn er mal fremdgeht, wird er wiederkommen.

  • Frank, nun hast Du einen Fall skizziert, der fast schon selbsterklärend ist. Obwohl auch hier, wäre Social-Media-Marketing sehr geeignet. Wenn ein Produkt gut ist, braucht nicht das Produkt, aber deren Nutzen kommuniziert werden. Wenn das Produkt noch besser ist, ist es notwendig, dass sich diese Botschaft verbreitet. Und nicht das Produkt, sondern die Themen um das Produkt herum werden erzählt. So könnten bei einem Werkzeugbauer nicht die Produkte, sondern deren Wirkung beim Kunden kommuniziert werden. Und Social-Media-Marketing im B2B ist für mich nicht gleich Social-Media-Marketing im B2C. Da gibt es gewaltige Unterschiede, was die Inhalte, Kanäle und Ideen betrifft. Kundenbindung ist aus meiner Sicht schon deswegen notwendig, da nicht jeder Kunde zwangsläufig ewig treu ist. Diese Treue will gepflegt werden!

  • Um meinen Ansatz mal zu verdeutlichen und um einem leider schon verstorbenem Werbepapst die Ehre zu geben:

    Stell dir vor, du hast ein Mittel gegen Aids. Glaubst du ernsthaft, dass du dann noch Werbung brauchst?

    Und du sagst ja selbst „Produkte werden zunehmend vergleichbarer“. Daher ist es erste Pflicht am Produkt zu arbeiten. Produkt, Leistung, Service müssen stimmen. Und das kannst du in jedem Marktsegment erreichen. Völlig gleichgültig, ob du Feinstrumpfhosen, Dosenbier oder Brennstäbe verkaufst.

    Mit einem Kundenbindungsprodukt brauchst du kein Kundenbindungsprogramm (Social Media und Co.).

  • Ich bin da etwas anderer Meinung. Produkte werden im Industriegüter-Segment zunehmend vergleichbarer. Im Software-Bereich sieht es da etwas anders aus. Und gerade wer ein vermeintlich perfektes Produkt hat, hat viele Stories zu erzählen – Content also. Und Social-Media-Marketing ist ohne Content im B2B nicht möglich. Außerdem verschiebt sich die B2B-Kommunikation mehr und mehr in Richtung Nutzen-Argumentation, anstatt wie bisher Feature-Kommunikation. Natürlich ist die Entscheidung pro oder contra Social-Media-Marketing stets von der Ausgangssituation, dem Markt, der Zielgruppe und den Zielen abhängig.

  • Und ich bin nach wie vor der Meinung – Praktikant hin, Praktikant her – das Social Media vornehmlich eben Social Media-Anbietern nutzt.
    Wer ein perfektes Produkt, eine perfekte Dienstleistung und perfekten Service anbieten, der braucht selbst überhaupt kein Social Media Marketing zu betreiben. Er bekommt es ganz umsonst.

  • Hallo Simon, danke für Dein konstruktives Feedback. Wie Du/ihr vorgeht hört sich wirklich sehr sinnvoll an. Wenn wie bei Krones der Ansatz im Social-Media-Marketing für die Rekrutierung gedacht ist, macht es natürlich besonders Sinn, junge Menschen, Studenten und Praktikanten hinzuzuholen. Die Abstimmung und eine einheitliche Linie sowie Gesamtstrategie/Idee sind entscheidend für den Erfolg. Wir wünschen ihn euch!

  • Vielen Dank für die „Flop 10: Fehler im B2B Social-Media-Marketing“. Ich bin dualer Student und betreue parallel die Unternehmensseite bei Facebook. Viele würden auch sagen, dass ich Praktikant bin. Aber ich tausche mich mit unserem Marketingverantwortlichen bei den meisten Veröffentlichungen im Social Media Bereich aus. Bevor ich mit Social Media Marketing anfange und eine Kundenkommunikation im Dialog führe, sollte ich zunächst die interne Kommunikation auf den Dialog ausrichten. In Zukunft muss sich in vielen Unternehmen die Unternehmenskultur ändern, um wirklich erfolgreiches Social Media Marketing zu machen.

  • Nun… es ist doch so, Praktikanten haben sehr gute Erfahrung mit dem Umgang von Social-Media, aber nicht genügend Berufserfahrung in puncto Marketing und Strategie. Marketingverantwortliche wiederum haben sehr gute Praxiserfahrung und kaum Einblick in Social-Media. Doch in den meisten Fällen gelingt es nicht, diese sich ergänzenden Expertisen zu bündeln.

  • Ich kann mir nicht helfen, ich bleib bei der ersten Hälfte von Punkt 9 hängen und erachte ihn eben nicht als Fehler.

  • Grundsätzlich viele gute Inputs, dazu folgende Anmerkungen: Man kann auch zu lange auf die perfekte (und somit unmögliche) Strategie warten. Bei Social Media nicht teilnehmen ist dabei nicht möglich, dann kommunizieren halt einfach andere, und das ist verm. nicht der Idealfall. Apropos: Negativantwort! Nicht erst der Fall eines negativen Feedbacks muss geregelt werden. Meist besteht kein Konzept wenn ohne eigenes Social Media-Zutun eine Negativpropaganda entfacht wird. Das dürfte allein schon ein Argument für ein vernünftiges Monitoring und SM-Konzept sein.

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