Durch die Entwicklung unterschiedlicher Endgeräte sowie der zunehmenden Nutzung mobiler Endgeräte, ergeben sich neue Anforderungen an B2B-Websites. Es gilt, den zahlreichen Displaygrößen und aktualisierten Browserversionen in höchstem Maße gerecht zu werden. Nur so können Websites und deren B2B-Inhalte fehlerfrei dargestellt werden. Dies veranlasst Designer/innen und Konzeptioner/innen dazu, den Prozess der Website-Erstellung zu überdenken.
Es gibt dabei zwei unterschiedliche Herangehensweisen, um Websites künftig besser zu konzipieren und zu entwickeln: „Graceful degradation“ sowie „progressive enhancement“ inkl. „mobile first“. Die Methoden unterscheiden sich darin, ob bei der Programmierung anfänglich für neueste Browserversionen und große Displaygrößen ausgegangen wird oder umgekehrt.
Die konventionelle Methode mit Graceful Degradation
Die „graceful degradation“ Variante wird sehr häufig angewendet. Bei ihr wird bei der Konzeption vom bestmöglichen ausgegangen. Das heißt von neuesten Browsern, und großen Displays. Ältere Browser und leistungsschwächere Systeme werden erst berücksichtigt, wenn in den neuesten Browsern alles funktioniert.
In der Praxis bedeutet das, dass in der Konzeptionsphase nach dem statischen Layout eine HTML-Seite mit den neuesten Technologien und Effekten programmiert wird. In älteren Browsern führen diese oft zu Kompatibilitätsproblemen. Die Lösung ist dann folglich eine Anpassung an ältere Browser. Daraus resultiert eine Abschwächung von Effekten. Es wird darüber hinaus nur bis zu bestimmten älteren Browsern optimiert.
Neben neuesten Browsern wird bei „graceful degradation“ von großen Displaygrößen ausgegangen, d.h. viel Platz für Inhalte. Somit geht bei kleinen Displays Inhalt durch den geringen Platz verloren, was gerade im B2B-Sektor ein Problem darstellt, da hier ein hohes Aufklärungsbedürfnis besteht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Website auch in älteren Browsern funktioniert, jedoch müssen Nachteile im Informationsgehalt und der Benutzerfreundlichkeit in Kauf genommen werden.
Die dynamische Methode auf Basis von Progressive Enhancement
Bei der „progressive enhancement“ Methode ist das Vorgehen genau umgekehrt, in der Konzeptionsphase wird vom schlechtesten ausgegangen. Dieser Ausgangspunkt, eines älteren Browser entspricht oftmals der einer B2B Firma. Bei der Konzeption steht der Inhalt und dessen bestmögliche Platzierung sowie Strukturierung im Vordergrund. Bei der Entwicklung der Website wird beim ältesten anzunehmenden Browser begonnen.
Wenn in diesem Browser keine Kompatibilitätsprobleme auftreten, wird die Website für neuere Browser optimiert. Es wird getestet, inwieweit neuere Technologien vom Browser unterstützt werden und eingesetzt werden können. Nachteil dieser Variante ist, dass durch den Einsatz von neuen Technologien in neueren Browsern die Website nicht identisch aussehen wird wie in den zuerst entwickelten älteren Browsern.
Um auch kleinere Displaygrößen zu berücksichtigen, wird das Prinzip „mobile first“ ebenfalls in der Konzeptionsphase berücksichtigt. Da auf kleineren Displaygrößen wie z.B. mobile wenig Platz zur Verfügung steht, werden Inhalte auf die für den Nutzer wichtigsten Elemente reduziert.
Nach der Konzeptionsphase wird dann der „klassische Design-Prozess“ umgedreht. Der „klassische Design-Prozess“ sieht vor, in der Designphase ein statisches Layout für die Startseite sowie diverse Unterseiten zu erstellen. Nach dem Korrekturzyklus sowie der Freigabe, wird das Design anschließend in HTML umgesetzt.
Im „progressive Design-Prozess“ jedoch wird nach der Konzeptionsphase lediglich ein statisches Design für die Startseite erstellt. Nach Freigabe dieses Designs wird dann parallel zur Designphase das HTML umgesetzt. Hierbei entsteht ein interaktives Layout, das ausschließlich die Struktur der Inhalte sowie Funktionen und Verhaltensweise bei unterschiedlichen Displaygrößen darstellt.
Dieses interaktive Layout bietet B2B-Unternehmen ein besseres Verständnis für das Verhalten der Inhalte auf unterschiedlichen Displaygrößen. Zudem können Unternehmen und deren Änderungswünsche besser und problemloser integriert werden, da Anpassungen schneller vorgenommen werden können. Dies verringert letztlich aufwendige Korrekturen und spart damit wertvolle Zeit. Das ganze Projekt-Team ist flexibler und auch das Website-Design kann flexibler umgesetzt und technisch in Content-Management-Systeme (CMS) implementiert werden.
Fazit: Zusammenfassend lässt sich sagen dass beim „progressive enhancement“ die Vorteile überwiegen. Die fehlerfreie und einwandfreie Darstellung der Inhalte und die damit verbundenen Anforderungen stehen bei der Entwicklung der Website im Vordergrund. Unabhängig von Browsern, Browserversionen oder der Displaygröße. Gerade bei B2B-Unternehmen kommt es durch komplexe Inhalte auch während der Designphase durchaus zu Änderungen, die reibungslos einzuarbeiten sind.