TikTok regiert die (Social-Media) Welt: Auch im B2B?

TikTok regiert die (Social-Media) Welt: Auch im B2B?

Unter den typischen und mittlerweile „klassischen“ Social Media Kanälen ist TikTok nicht mehr wegzudenken. Mit seinen weltweit 800 Mio. Nutzern gilt TikTok als Network mit den meisten Nutzern 2020. Aber passt TikTok auch in die B2B-Branche? Und wenn ja, wie? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel nach.

  • Kurzvideos gehen durch besonderen Algorithmus viral
  • Beliebtheit der App bei der Generation Z
  • Mehrwert für Recruiting- und Employer Branding-Kampagnen
  • Interessen-Targeting als Push für die Marke

TikTok? Was ist das eigentlich?

Immer mehr Brands springen auf diesen Zug auf, denn mittlerweile gilt es schon als „Must“ in der Branche, auch auf TikTok ein Profil zu haben. Auf der Video-Sharing-Plattform werden Kurzvideos bis zu 15 Sekunden mit Effekten, Filtern und Musik bearbeitet und geteilt. Wie auch auf Facebook und Instagram kann gefolgt, geliked und kommentiert werden. Es gibt jedoch einen großen und entscheidenden Unterschied im Algorithmus: Auf der „For You Page“ (kurz „FYP“), die sozusagen die Feed-Startseite ist, werden vergleichsweise zu IG nicht nur Beiträge von Nutzern gezeigt, denen man folgt.

Man gibt eine Auswahl an Themen an, die einem gefallen, man liked und kommentiert hier und da, folgt Nutzern die sich bestimmten Nischen verschreiben – und schon weiß der Algorithmus, welche Videos aus aller Welt auf der persönlichen FYP angezeigt werden. Dass man keinen Trend verpasst, werden noch die beliebtesten Videos untergemischt.

Äußerst positiv ist zudem, dass bei TikTok nicht die Devise „je aktueller, desto besser“ gilt. Hier haben die Videos eine hohe Lebensdauer. Sie werden solange ausgespielt, bis die positive Resonanz zurück geht. Somit kann auch ein 2 Jahre altes Video wieder einen „Push“ bekommen und wieder in den „Umlauf“ gebracht werden.

Wen spricht TikTok an & hat das Potenzial im B2B?

Außer Zweifel steht die Beliebtheit der App bei der sogenannten Generation Z. Jüngere Zielgruppen zwischen 16 und 24  werden vor Allem in B2C-Branchen perfekt angesprochen. Doch auch in der B2B-Branche hat das Soziale Netzwerk viel Potenzial – auch wenn das auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen scheint. Entscheidend: Die richtigen Content-Formate, die sich für B2B-Unternehmen eignen. Gerade Versicherungen und Banken machen den Trend mit – denn auf TikTok werden auch etwas komplexere Themen  spannend und auf eine lockere Art und Weise näher gebracht.

Besonders beliebt ist TikTok bei der Generation Z

Welche Content-Arten gibt es?

Challenges:

Teilnehmen an bestimmten Aufgaben oder Choreografien. Marken und Unternehmen nutzen bspw. beliebte und oft genutzte Hashtags und rufen zu einer Challenge auf, bei dem die User einen bestimmten Content produzieren und mit diesem Hashtag versehen.

Influencer Marketing:

Ein Protagonist übernimmt den Kanal und produziert Videos, die dem User die Marke näher bringen soll. Das kann sowohl der Geschäftsführer sein (Corporate Influencer), oder bspw. ein bekannter YouTuber aus der Branche, der dieselbe Zielgruppe hat – ein Handwerker für einen Webshop mit Handwerkszubehör.

In-Feed Ads:

Anzeigen, die wie auch bei anderen Social Media Kanälen geschaltet werden können (Bezahlmodelle: CPC, CPM, CPV).

Branded Lenses:

Bei Branded Lenses handelt sich um sogenannte Effektfilter. Sie werden von Usern genutzt und somit weiterverbreitet.

Brand-Takeover:

Beim Öffnen der App wird ein paar Sekunden ein Video oder eine Animation gezeigt, welche man nicht skippen kann. Dies ist jedoch relativ kostspielig.

TikTok für B2B Unternehmen

Für Unternehmen gibt es Pro-Konten, also Business Accounts. Hier erhält man Analysen über die Follower und über die Content-Performance. Wenn man TikTok nutzt, muss einem jedoch bewusst sein, dass man hier über manche Grenzen hinaus muss, so dass der Content performt. Denn nicht jeder Mitarbeiter oder Geschäftsführer steht gerne vor der Kamera und einige Videos sind eher humorvoll als ernst. Man muss hier sehr darauf achten, dass das professionelle Image nicht leidet. Jedoch bietet sich somit die Chance eine innovative Seite des Unternehmens zu zeigen, eine jüngere Generation anzusprechen, die eventuell im Moment im Studium ist oder als junge Leit- oder Führungskraft in einer Abteilung arbeitet.

Gerade für Recruiting-Maßnahmen und Employer Branding taugt die App jedoch bereits sehr vielen Firmen. Azubi-Kampagnen können hier ohne viel Budget umgesetzt werden und je kreativer und experimenteller, desto besser kommen Sie an. Auch generell für Branding und Image-Zwecke kann man TikTok nutzen. Sie wollten schon immer mehr Insights in Ihre Forschung, Ihre Produktion/Entwicklung oder in den Büro-Alltag geben und haben noch kein richtiges Format dafür gefunden? Vielleicht ist es ja TikTok.

Eine große Chance ist jedoch, dass vermutlich wenige Wettbewerber in die Quere kommen. Organisch ist hier viel zu holen! Im Handwerk-Bereich ist bspw. Würth (https://www.tiktok.com/@wuerth_germany) sehr präsent mit 30k Follower. Von Erklärvideos, Einblicke hinter die Kulissen, lustigen Weihnachtsvideos und Hands-on Videos ist hier alles dabei.

Zusammenfassend kann man sagen, dass folgende Ziele verfolgt werden sollten, wenn sich ein B2B-Unternehmen auf TikTok ausprobieren möchte:

  1. Kanal für Branding- und Image-Zwecke aufbauen
  2. Arbeitsatmosphäre und Insights aus dem Unternehmen zeigen: Produkte, Arbeitsplätze und -abläufe, Personen, News
  3. Videos für Recruiting-Kampagnen produzieren
  4. Versuchen organisch Reichweite zu generieren
  5. Auf den Challenge-Zug aufspringen und beliebten Content „mitmachen“ (Viralen Content nutzen = Gute Möglichkeit, als Unternehmen ebenfalls viral zu gehen)
  6. Be first! Sich von der Konkurrenz abheben

Fazit

TikTok und die B2B-Branche: das passt zusammen. Aber nur mir den richtigen Inhalten. Für B2Bs ist entscheidend, dass im Vordergrund steht, sich mit der App von einer ganz anderen und persönlichen Seite zu zeigen. Wenn im Fokus mehr Branding- und Image-Zwecke oder Insights aus dem Unternehmen stehen, dann bietet TikTok auch für B2Bs einige Chancen.

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Verwendete (Bild-)Quellen:
unsplash.com | Creative Christians
influencevision.com
statista.com

Veröffentlicht von Alina Agostino
Projektmanagerin
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1 Kommentar
  • In meinen Augen ist TikTok die beste Social-Media-Plattform, um sich einen Bekanntheitsgrad neu zu erarbeiten. Instagram ohne Community funktioniert eher schleppend. Bei Youtube kann man mit Glück etwas mit SEO reißen. Aber guter Content alleine verbreitet sich meiner Erfahrung nach wirklich nur über Tiktok.
    Liebe Grüße
    Julius

Herausgeber des Marketing-Blogs.

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