Video-Produktion im B2B? So funktioniert’s in 5 Schritten!
Video-Marketing

Video-Produktion im B2B? So funktioniert’s in 5 Schritten!

Videos gehören zu den beliebtesten Formaten im Web. Welche es gibt, haben wir in unserem letzten Artikel erklärt. Vom Video-Einsatz profitieren gerade auch B2B Unternehmen. Ihnen bieten sich vielfältige Möglichkeiten, ihre komplexen Lösungen und Produkte in Form von Bewegtbildcontent zielgerichtet zu verbreiten. Auf der Website oder den eigenen Social-Media-Kanälen sorgen Videos für eine abwechslungsreiche Contentaufbereitung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie bei der Erstellung am besten vorgehen.

Video-Marketing muss sich gegen einige Vorurteile behaupten. Großer Produktionsaufwand und die Sorge, komplexe B2B Themen ließen sich nicht in Bewegtbildformate verpacken, sind nur zwei davon. Dabei muss nicht jede Videoproduktion diese Klischees erfüllen. Aufwendigere Videos wie Erklärvideos, umfangreiche Imagefilme oder Videos mit Animationen oder Effekten sollten tatsächlich besser in die Hände von Experten gegeben werden. Weniger umfangreiche Videoformate sind mit einer detaillierten Planung und gut durchdachten Inhalten schnell selbst umgesetzt. Dazu gehören Unternehmenspräsentationen, Messeberichte oder Webinare.

1. Die Grundlage

Auch bei der Video-Produktion kommt es auf eine gute Basis an. Damit das Video später genau den Zweck erfüllt, den Sie sich wünschen, sollten im Vorfeld einige Faktoren zwingend festgelegt werden. Sie geben bei der Erstellung des Videos dann die konkrete Richtung vor. Nehmen Sie sich deshalb genügend Zeit, um beispielsweise folgende Fragen zu klären:

Was und wen möchten Sie mit dem Video erreichen?

Am Anfang steht immer die Frage, was Sie mit dem Video aussagen wollen: Soll es Kunden ein komplexes Produkt oder einen Vorgang erklären? Ist ein Einblick in das Unternehmen geplant, der mögliche Bewerber ansprechen soll? Soll von einer Messe berichtet werden? Dabei sollten Sie immer auch an Ihre Zielgruppe denken.

Welches Format ist dafür geeignet?

Ist klar, welche Inhalte kommuniziert und welche Zielgruppe angesprochen werden soll, stellt sich die Frage nach dem passenden Format. Legen Sie fest, welche Art der Aufmachung die Botschaft am besten transportiert und die Zuschauer in der gewünschten Weise anspricht. Eine kleine Hilfestellung bietet unser letzter Blogbeitrag. Hier finden Sie einen Überblick über die beliebtesten Video-Formate im B2B-Marketing.

Wo soll das Video später überall verwendet werden?

Macht man sich den Aufwand, ein Video zu produzieren, wäre es schade, wenn es am Ende nur auf der eigenen Unternehmenswebsite erscheint. Deshalb lohnt es sich immer auch, zu überlegen, auf welchen Kanälen weitere Nutzer damit erreicht werden können. So kann man sich im Vorfeld bereits über die gängigen Formatanforderungen (Länge, Bildformat, Ton, Untertitel) der Plattformen informieren und diese bei der Produktion berücksichtigen. Diese sind vom jeweiligen Kanal abhängig und mal mehr mal weniger aufwendig.

2. Das Konzept

Wenn all diese Fragen geklärt sind, kann mit der Erstellung eines Konzeptes oder Exposés begonnen werden. Je nach inhaltlicher Tiefe oder Komplexität des Themas, kann dieses umfangreicher oder kurz und knapp sein. In jedem Fall sollte es aber schriftlich festgehalten werden, denn bereits der Prozess des Niederschreibens, offenbart so manche Stolperfalle. Wie überall gilt hier: Die Zeit, welche man in ein ordentliches Konzept steckt, spart man sich vielfach bei der Umsetzung.

An dieser Stelle sollten Sie nun klar vor Augen haben, wie die „Geschichte“ erzählt werden soll. Stellen Sie sich folgende Fragen: Was ist die primäre Botschaft? Welches Gefühl und welche Stimmung sollen vermittelt werden und welcher Handlungsablauf wird abgebildet.

Bei Videos, welche aus mehreren unterschiedlichen Aufnahmen und Einstellungen bestehen, bietet es sich an, im Vorfeld ein Storyboard zu zeichnen. Bei diesem comicartig aufgebauten Konzept werden die einzelnen Einstellungen skizziert und geben bereits ein erstes Gefühl für den fertigen Film. Es reicht, Bilder anzudeuten, um später bei der Produktion eine Übersicht zu haben, was alles gedreht werden muss. Hier finden Sie eine Storyboard-Vorlage zum Download.

3. Die Planung

Mit einem gut strukturierten Konzept wissen Sie nun, welche Personen an dem Dreh beteiligt sind und an welchen Orten gedreht wird. Zudem haben Sie damit einen Überblick über benötigte Requisiten, Kostüme und die Technik. Vermeiden Sie spontane Aktionen und sprechen Sie alle Details schon im Vorfeld ab – so sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite.  Einen großen planerischen Aufwand umgeht man, indem man auf unternehmensinterne Ressourcen zurückgreift. Drehen Sie so viel wie möglich auf Ihrem Firmengelände und nutzen Sie Mitarbeiter als Protagonisten. Dies ist meist nicht nur günstiger und unkomplizierter, sondern wirkt auch authentischer auf den Zuschauer.

Egal, wen Sie in Ihren Videos abbilden, Sie brauchen hierfür im Vorfeld eine Erlaubnis dieser Person, idealerweise schriftlich. Das gleiche gilt für Drehorte außerhalb des Firmengeländes. Gerade an öffentlichen Plätzen vermeidet man mit einer schriftlichen Drehgenehmigung unnötige Diskussionen.

4. Der Dreh

Egal, ob Sie für die Produktion mit einem externen Dienstleister zusammenarbeiten, oder das Ganze selbst in die Hand nehmen: Ausschlaggebend für den Erfolg des Projekts ist ein gut strukturierter Ablaufplan der aber auch etwas Luft für spontane Änderungen oder unerwartete Komplikationen lässt. Während des Drehs sollte immer eine Person den Überblick über die bereits gedrehten und noch zu drehenden Einstellungen haben. Mit einem Drehplan lässt sich das am einfachsten umsetzen. So wird nichts vergessen und Szenen müssen später nicht aufwendig nachgedreht werden.

5. Die Nachbearbeitung

Haben Sie alle Einstellungen im Kasten, kann die Nachbearbeitung beginnen. Für ein einfaches Video benötigen Sie keine teure Profi-Software. Es gibt zahlreiche kostenlose Tools zum Download und auch mit den Klassikern Windows Movie Maker oder iMovie für Mac, lässt sich schon viel erreichen.

Soll das Video mit Musik hinterlegt werden, sollte darauf geachtet werden, dass diese auch für den Zweck verwendet werden darf oder ob die Verwendung an irgendwelche Bedingungen, wie die Nennung des Urhebers geknüpft ist. Die Plattform YouTube stellt in ihren Video-Tools ebenfalls eine Audio-Bibliothek mit kostenloser Musik und Soundeffekten zur Verfügung (https://www.youtube.com/audiolibrary/music).

Unabhängig davon, ob weitere Sprachadaptionen des Videos geplant sind, sind Untertitel empfehlenswert, da viele Nutzer in den Sozialen Medien Videos ohne Ton anschauen. Außerdem ermöglichen sie eine barrierefreie Nutzung für Hörgeschädigte.

Fazit

Bewegtbild ist aus der heutigen Online-Landschaft kaum noch wegzudenken und bietet vielfältige Möglichkeiten zur Aufbereitung von Inhalten. Gerade weil es so unterschiedliche Formate gibt, können sich B2B Unternehmen trauen, ihre Unternehmenspräsentation selbst zu produzieren. Ausschlaggebend sind dabei ein durchdachtes Konzept sowie eine genaue Planung. Soll das Video anspruchsvoller und zeitintensiver sein, dann zahlt sich die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Dienstleister aus.

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Veröffentlicht von Anne Morof
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6 Kommentare
  • Hallo Anne,
    danke für diesen großartigen Artikel! Ich und auch inzwischen viele meine Kunden nutzen auch gerne Bildschirmaufnahme Tools wie loom.com. Habt ihr euch Erfahrung mit solchen Tools und Formaten im B2B Umfeld?
    LG
    Noah

  • Liebe Anne
    Danke für die wertvollen Tipps, die für mich leider zu spät kommen ;-(
    Ich hatte ziemlich viel Geld verloren und werde nicht so schnell wieder Videos produzieren lassen.

    • Liebe Julia,
      das ist aber schade! Vielleicht kannst du dich ja nach einiger Zeit langsam wieder an das Thema Video rantasten.
      Wäre schade, wenn man das Potenzial, das in diesem Medium steckt, verschenkt :-)
      Viele Grüße
      Anne

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