WhatsApp im B2B-Marketing. Kann das funktionieren?
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WhatsApp im B2B-Marketing. Kann das funktionieren?

Der Messenger-Dienst WhatsApp befindet sich heutzutage auf fast jedem Smartphone. Dabei wird WhatsApp dazu verwendet, mit Freunden zu kommunizieren und Bilder oder Videos zu versenden. In den letzten Jahren haben nun mehr und mehr Unternehmen angefangen, Marketing über den Messenger-Dienst zu betreiben. Kann das auch im B2B-Bereich gut funktionieren?

Einsatzmöglichkeiten von WhatsApp für B2B-Unternehmen

Aus unserer Sicht gibt 5 Hauptanwendungsfelder, auf die wir hier näher eingehen.

  1. Newsletter-Marketing
  2. Support / After Sales
  3. Recruiting / HR
  4. Interne Kommunikation
  5. Event-Marketing

1 _ Einsatz für Newsletter-Marketing

Besonders gut eignen sich Newsletter für den Versand über WhatsApp. Am einfachsten legt man eine sogenannte Broadcast-Liste an. In einer Broadcast-Liste können 256 Kontakte gleichzeitig angeschrieben werden. Das Besondere: die Personen sehen dabei nicht, wer die anderen Empfänger sind, sondern bekommen nur eine Nachricht vom Absender. So ist es relativ einfach, Informationen an B2B-Kunden weiterzugeben. Diese Inhalte funktionieren u.a. besonders gut:

  • Produktneuerungen
  • Rabattaktionen
  • Unternehmensinformationen
  • Montageinfos
  • Serviceinformationen

Bei Newslettern können kurze, ansprechende Teaser-Texte geschrieben und diese mit einem Link versehen werden, der auf den eigentlichen Artikel führt. Wichtig ist, dass die Nachrichten dabei nicht zum reinen Abverkauf dienen. Eine kommerzielle Nutzung ist nicht erwünscht.

2 _ Einsatz im Support / After Sales

WhatsApp wird auch eingesetzt werden, um Firmenkunden einen schnellen Kontakt zum Unternehmen zu ermöglichen. Oftmals haben B2B-Kunden ein Problem das schnell behoben werden kann; sie wissen aber nicht, wie. Je nachdem, wie gut der Dienst von den Firmenkunden angenommen wird, sollte man sich hierbei überlegen, ob man die Support-Anfragen nicht teilweise automatisiert. Dazu gibt es verschiedene Anbieter, die einfache, individualisierbare Chatbotlösungen anbieten.

Das kann vor allem von Vorteil sein, um den B2B-Kunden nach ihrer Anfrage bereits mit einer Nachricht eine erste Lösung vorzuschlagen oder die weitere Vorgehensweise zu erklären, bis ein Mitarbeiter sich dem Problem widmen kann. Durch den schnellen Kontakt über WhatsApp und der schnelleren Support-Hilfe als beispielsweise per E-Mail kann so die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung steigen.

3 _ Einsatz im Online-Recruiting

Recruiting findet heutzutage nicht nur über Social Media statt, sondern auch über Messenger Dienste. Neben dem Messenger-Dienst WhatsApp erfreut sich dabei der Facebook Messenger immer größerer Bedeutung. Über diesen Weg werden Jobangebote ganz einfach verschickt. So kann man Interessenten zum Beispiel ein monatliches Update über neue Jobangebote zukommen lassen.

Während des Bewerbungsprozesses ist es möglich, den Bewerbungsprozess zu unterstützen, indem man dem Bewerber nützliche Informationen zukommen lässt. Informationen können dabei Anfahrtsbeschreibungen, Informationen zum Bewerbungsgespräch oder zur Vorbereitungen sein. WhatsApp eignet sich aber auch dafür, den Bewerber oder die Bewerberin aktiv anzuschreiben, insofern diese es erlaubt haben.

4 _ WhatsApp in der internen Kommunikation

WhatsApp eignet sich allerdings nicht nur für optimale Kunden- und Bewerberansprache. Auch innerhalb des B2B-Unternehmens lässt sich über den Messenger sehr gut kommunizieren. Dabei kann über WhatsApp entweder fachliches ausgetauscht oder Team-Aktivitäten geplant werden.

Es ist nachgewiesen, dass WhatsApp die interne Team-Kommunikation verbessert. Dazu sollten allerdings Gruppen erstellt werden, die dieselben Interessen haben, um irrelevante Nachrichten für Kollegen zu vermeiden.

5 _ Einsatz in der Live-Kommunikation auf Events

Eine letzte Einsatzmöglichkeit von WhatsApp sind Berichterstattungen von Events. Durch die Berichterstattung vor, während und nach dem Event kann es dem WhatsApp Empfänger dabei möglich gemacht werden, stets informiert zu bleiben und nichts zu verpassen.

Vor dem Event können dabei dem WhatsApp Empfänger generelle Informationen zu dem Event geschickt werden, um ihn darauf vorzubereiten. Auch kann er so informiert werden, wo das Unternehmen auf dem Event zu finden ist. Durch kurze WhatsApp Nachrichten von dem Event mit Bildern bekommt der Kunde dabei gute Einblicke, wie das Event ist. Das kann vor Allem interessant sein, wenn ein Kunde keine Zeit hatte, selbst bei dem Event dabei zu sein. So bekommt er noch mehr Eindrücke, über den Berichterstattungen der Medien hinaus. Nach dem Event können Befragungen zu dem Event durchgeführt werden, oder ein Link zu einer Berichterstattung verschickt werden. So ist der Kunde rund um auf dem neusten Stand.

WhatsApp bietet für B2B-Marken interessante Optionen. Es gilt zu prüfen, welcher Anwendungsfall sich für Ihr Unternehmen lohnt.

Vorteile von WhatsApp in B2B-Unternehmen

Geringe Kosten: Um mit WhatsApp Marketing zu starten, braucht man nur eine einfache Prepaid-Simkarte.

Einfache Anwendung: WhatsApp ist den Meisten bereits durch die private Nutzung bekannt, wodurch die Einarbeitungszeit in das Programm an sich wegfällt. Die Erstellung der Broadcastlisten ist dabei so einfach, wie eine WhatsApp Gruppe zu erstellen. Zudem lässt sich WhatsApp auch einfach am Desktop aufrufen, was das Beantworten von Nachrichten erleichtert.

Einfache Kontaktaufnahme: Durch WhatsApp können Kunden schnell Kontakt zu dem Unternehmen aufnehmen. Die schnelle Kontaktaufnahme erleichtert die Kommunikation bei Support-Anfragen. Auch Bilder oder Dokumente können so einfach versendet werden, um eventuelle Probleme zu verdeutlichen.

Hohe Sichtbarkeit: Im Durchschnitt wird eine WhatsApp Nachricht innerhalb von 15 Minuten gesehen. Da sehr viele Personen WhatsApp auf ihrem Smartphone installiert haben und diese schnell lesen, erhält man eine sehr hohe Sichtbarkeit von Nachrichten.

Nachteile von WhatsApp in B2B-Unternehmen

An- und Abmeldung zum Newsletter: Um einen Newsletter über WhatsApp zu abonnieren, muss der Kunden seine Telefonnummer freigeben, die Nummer des Unternehmens speichern und dem Unternehmen eine vorher definierte Nachricht zur Anmeldung schicken. Dieses double Opt-in Verfahren ist sehr aufwändig, aber notwendig, um sich rechtlich abzusichern. Bei einem Opt-in handelt es sich um ein ausdrückliches Zustimmungsverfahren von Marketing-Maßnahmen wie dem WhatsApp Newsletter. Der Empfänger muss dabei explizit seine Zustimmung geben, dass er diese Marketing-Maßnahmen erhalten möchte. Dabei muss auch sichergestellt werden, dass der Kunde weiß, wie er sich wieder abmeldet.

Datenschutz: Wer WhatsApp benutzt, gibt seine Daten und die Daten seiner Kontakte frei. Seit Jahren wird dabei diskutiert, wie dies rechtlich aussieht. Der Stand derzeit ist dabei unklar.

Begrenzte Broadcast Listen: Derzeit dürfen nur bis zu 256 Kontakte zu einer Broadcast-Liste hinzugefügt werden. Möchte man also mehr als 256 Personen ansprechen, müssen mehrere Broadcast-Listen erstellt werden.

Fazit

Der Messenger-Dienst WhatsApp steht in den Startlöchern für B2B-Unternehmen. Dabei gibt es eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten, vom Newsletter bis hin zur Berichterstattung von Events. Durch die Nutzung des Messengers wird es Kunden erleichtert, den Kontakt zum Unternehmen aufzunehmen. So kann durch schnelle Beantwortung der Nachrichten die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung gesteigert werden. Solange man sich absichert, was erlaubt ist, bietet der Messenger viele Einsatzmöglichkeiten und Vorteile für Unternehmen.

Verwendete Quellen:
Internet World BusinessMessenger People MagazinNew Communication News

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Veröffentlicht von Julia Bredendieck
Projekt-Assistentin
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2 Kommentare
  • Ein Thema, das mich und meine Kunden im Moment extrem beschäftigt. Vor allem die Statusmöglichkeiten sind hier interessant. Da dies derzeit nur machbar ist, wenn der Kunden den Kontakt aufnimmt gestaltet sich die Umsetzung schwierig. Es bleibt spannend, was sich hier noch tut in naher Zukunft. Ein Kunde hat hier als Metzger extreme Erfolge erzielt. Ich bin davon mehr als begeistert. Toller Beitrag übrigens.

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